Ungarn: Ohne Gegenstimme - Nationaler Gedenktag für Donauschwaben

Das ungarische Parlament beschloss am 11. Dezember 2012 einstimmig (ohne Gegenstimme!), den 19. Januar als einen nationalen Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn einzuführen. Dieser Tag symbolisiert den Beginn der Deportationen im Jahr 1946. Die Resolution war von der Regierungspartei FIDESZ sowie den Christdemokraten eingebracht worden.

In Österreich und Deutschland lässt ein nationaler Gedenktag für die Heimatvertriebenen noch immer auf sich warten. Dabei hatte am 10. Februar 2011 der deutsche Bundestag mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP einen Antrag der Koalitionsfraktionen zu “60 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen” vom 5. August 1950 verabschiedet. Darin wird die Charta als “wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zu Integration und Aussöhnung” bezeichnet. Zugleich forderten die Befürworter des Antrags damals die Bundesregierung auf, den 5. August als möglichen nationalen Gedenktag für die Opfer der Vertreibung zu prüfen.

In Oberösterreich findet seit 2008 jedes Jahr am zweiten Samstag im Juni eine gemeinsame Gedenkveranstaltung des Bundeslandes und des Kulturvereins der Heimatvertriebenen (Donauschwaben, Buchenlanddeutsche, Karpatendeutsche, Sudetendeutsche, Siebenbürger Sachsen) unter der Bezeichnung “Erinnerungstag der Heimatvertriebenen in Oberösterreich” statt.

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Ungarn: Gedenktag für deportierte Donauschwaben?

2012-12-15