Karten

Alle Karten aus dem Rechtsgutachten über die Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944-1948.

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Mitteleuropa vor dem ersten Weltkrieg

Mitteleuropa vor dem ersten Weltkrieg

Die donauschwäbischen Siedlungsgebiete auf beiden Seiten der mittleren Donau vom Raab-Fluss im Nordwesten bis zum Eisernen Tor im Südosten innerhalb des Königreiches Ungarn während der Zeit der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.

Mitteleuropa nach dem ersten Weltkrieg

Mitteleuropa nach dem ersten Weltkrieg

Die donauschwäbischen Siedlungsgebiete in den Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns: Ungarn, Jugoslawien, Rumänien (schraffiert dargestellt).

Jugoslawien 1918-1941: Deutsche Wohngebiete

Deutsche Wohngebiete in Jugoslawien 1918 - 1941

Ein nach dem Ersten Weltkrieg neu entstandener Nachfolgestaat mit den deutschen Siedlungsgebieten (schraffiert dargestellt) im westlichen Banat, in der Batschka, der südöstlichen Baranja, Syrmien, Slawonien, Kroatien, Bosnien, Gottschee und der Untersteiermark.

Die historischen Siedlungsgebiete der Donauschwaben innerhalb der heutigen Staatsgrenzen

Historische Siedlungsgebiete der Donauschwaben

Ehemaligen Siedlungsgebiete

Die große Mehrheit der 510.000 Donauschwaben bewohnte die heute zu Serbien gehörenden, zusammenfassend als Wojwodina bezeichneten Gebiete Westbanat, südliches Batscher Land (Batschka) und Syrmien. Etwa 15 Prozent lebten in den Gebieten Slawonien und Branauer Dreieck (Baranja, nördlich der Mündung der Drau in die Donau), die heute zum Staatsgebiet Kroatiens gehören, während rund vier Prozent im heutigen Bosnien beheimatet waren. Im heutigen Slowenien lebten rund 30.000 Deutsch-Untersteirer und Gottscheer sowie Südkärntner. Diese zählen nicht zu den Donauschwaben.
Sie alle wurden am 21. November 1944 von dem sogenannten Antifaschistischen Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens (serbische Abkürzung AVNOJ), dem provisorischen Exekutivrat der Partisanenbewegung, ohne Gerichtsverfahren und unter Anwendung der völkerrechtlich unhaltbaren These der Kollektivschuld zu Feinden Jugoslawiens erklärt, entrechtet und enteignet.
Vor den vorrückenden sowjetischen Truppen und den in ihrem Gefolge die Macht übernehmenden kommunistischen Tito-Partisanen flüchtete im Herbst 1944 ein Teil der Deutschen Jugoslawiens, während ein weiterer beträchtlicher Teil rechtzeitig evakuiert werden konnte. Zählt man die als Soldaten an verschiedenen Fronten außerhalb ihrer Wohngebiete eingesetzten Männer hinzu, dann befanden sich zum Zeitpunkt der Machtergreifung der Partisanen rund 340.000 Jugoslawiendeutsche außerhalb ihrer Heimat.
Das Vorgehen der neuen Machthaber gegenüber den in ihrer angestammten Heimat verbliebenen 200.000 Zivilpersonen deutscher Muttersprache ist beispiellos in der Geschichte des südöstlichen Mitteleuropas. Nie wurden in diesem von nationalem Hader oft heimgesuchten Raum die Zugehörigen einer Nationalität derart verfolgt. Ein Teil verlor durch grausame Mordaktionen sein Leben, ein Teil wurde zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert, der große Rest wurde fast zur Gänze ab Herbst 1944 in Arbeits- und Vernichtungslager interniert und dem Hunger und Seuchen preisgegeben. Fast genau ein Drittel, 64.000, dieser unschuldigen Zivilpersonen (60.000 von ihnen Donauschwaben) kam zwischen 1944 und 1948 ums Leben. Die ab Herbst einsetzende verstärkte Fluchtbewegung und die Spätaussiedlung der 1950er Jahre nach Deutschland, Österreich und in die Überseeländer reduzierte die deutsche Volksgruppe Jugoslawiens auf etwa 20.000 Personen. Die in den Lagern am Leben gebliebenen, aber zeitweilig oder ganz alleinstehenden Kinder wurden in Kinderheime verbracht und einer atheistisch orientierten Slawisierung unterworfen. Erst in den 1950er Jahren konnten in den Westen geflüchtete Angehörige mit Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes einen größeren Teil dieser Kinder wiederfinden und rückführen.

2017-02-07