Zum Tod von Herbert Prokle: Lücke in der historischen Forschung geschlossen

Am 3. Februar 2022 verstarb Herbert Prokle im Alter von 88 Jahren. Er wurde am 28. Februar 2022 in Annweiler am Trifels unter einer Linde beigesetzt. Für die Donauschwäbische Kulturstiftung (DKS) war Herbert Prokle in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Mitglied des Beirates. Außerdem war Herbert Prokle von 1998 bis 2002 Vorsitzender der Banater Heimatortsgemeinschaft (HOG) Modosch.

Besonders wertvoll ist sein Buch „Der Weg der deutschen Minderheit Jugoslawiens nach Auflösung der Lager 1948“ (auf dieser Internetseite unter “Weitere Veröffentlichungen“). Dort wird eine systematische Darstellung über das Schicksal der donauschwäbischen Überlebenden des von Tito-Jugoslawien zu verantwortenden Völkermordes geboten. Herbert Prokle, 1945/46 über Rumänien, Ungarn und Österreich nach Deutschland geflüchtet, ist es sehr gut gelungen, den Opfergang der Jugoslawiendeutschen im Tito-Staat zwischen 1948 und 1960 zu beschreiben. Untermauert werden seine zeitgeschichtlichen Ausführungen durch jugoslawische und deutsche Zeitdokumente der Betroffenen. Durch die sich über vierzig Seiten erstreckenden Dokumente sowie durch sieben die Dokumente stützende Erlebnisberichte wurde Herbert Prokle zweifellos seinem Anspruch gerecht, eine bestehende Lücke in der historischen Forschung zu schließen.

Darüber hinaus hat Herbert Prokle die Debattenkultur in der Donauschwäbischen Kulturstiftung mit seinem intellektuellen Scharfsinn stets bereichert.