Herbert Prokle
Der Weg der deutschen Minderheit Jugoslawiens nach Auflösung der Lager 1948
Verlag der Donauschwäbischen Kulturstiftung, München 2008
ISBN 978-3-926276-77-3
144 Seiten, gebunden
Preis: € 9,-
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Nach Auflösung der Lager war der Leidensweg der fast 100.000 in Jugoslawien verbliebenen Donauschwaben nicht zu Ende.
“Sie wurden zwar nicht mehr ermordet, aber sie waren auch nicht wirklich frei”, schreibt Herbert Prokle, der eine weitgehend unbekannte Thematik aufgreift.
Eine systematische Darstellung - untermauert durch zahlreiche jugoslawische und deutsche Zeitdokumente der Betroffenen - über das Schicksal der Völkermord-Überlebenden war daher dringend geboten. Prokle, 1933 im Banat geboren, 1945/46 über Rumänien, Ungarn und Österreich nach Deutschland geflüchtet und von 1998 bis 2002 Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Modosch (heute: Jasa Tomic), leistet hier Pionierarbeit. Er betont, dass nur eine kleine Gruppe, welche die Einbürgerung konsequent verweigerte und sich von massiven Bedrohungen nicht einschüchtern ließ, zu Beginn der 50er Jahre - weil staatenlos - verhältnismäßig unkompliziert ausreisen konnte. Viele Donauschwaben durften Jugoslawien erst Mitte der 50er Jahre verlassen.