Referentin: Dr. Márta Fata
Thema: Ansiedlungszeit und Identitätsfragen der Donauschwaben
Wann: Donnerstag, 29. Januar 2015 (19 Uhr)
Wo: Haus des Deutschen Ostens (HDO), München (siehe unten)
Veranstalter: HDO und Donauschwäbische Kulturstiftung
Zwischen 1683 und 1718 errangen die deutschen Kaiser mehrere militärische Siege über das Osmanische Reich und verdrängten damit die Türken aus Mitteleuropa. Das dadurch befreite Ungarn sowie Siebenbürgen, das Banat und weitere Gebiete bis zur Donau-Save-Linie fielen an Österreich, das nun zur Großmacht in Südosteuropa aufstieg. Um von den neu erworbenen Gebieten zu profitieren, musste der verödete Raum wieder bevölkert werden. Trotz schwieriger Bedingungen – Seuchen und Kleinkriege mit den Türken – entstand innerhalb weniger Generationen in den donauschwäbischen Siedlungsgebieten die Kornkammer der österreichischen Donaumonarchie. Der erhoffte wirtschaftliche Aufschwung sowie die Sicherung der Grenze („Vor-Mauer der Christenheit“) wurden tatsächlich verwirklicht. Die Ansiedlung der deutschen Kolonisten im Königreich Ungarn im Verlauf des 18. Jahrhundert ging als Erfolgsgeschichte in das kollektive Bewusstsein der „Wir-Gruppe“ ein. Im Vortrag geht es unter anderem um die Konstruktion und Inszenierung der eigenen Vergangenheit in Bezug auf die Identitätsbildung der Donauschwaben als einer durch Migration entstandenen ethnischen Gruppe. Welchen Stellenwert genießt der Migrationsprozess im kollektiven Gedächtnis der Donauschwaben? Wie wurde die Gruppengenese gespeichert?
Ein ausführlicher Bericht über diese Veranstaltung erschien am 20. Februar 2015 in der Banater Post, dem Organ der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Hier der Link: www.banater-schwaben.org/nachrichten/kultur/detail/die-ansiedlung-im-kollektiven-gedaechtnis
Dr. Fata, im ungarischen Fünfkirchen (Pécs) geboren, ist am Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen Fachbereichsleiterin für Neuere Geschichte. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Siedlungsmigration in der Habsburgermonarchie sowie die Aus- und Einwanderung in der historischen Erinnerung der Donauschwaben. Im Jahre 2014 veröffentlichte sie die Monografie „Migration im kameralistischen Staat Josephs II. Theorie und Praxis der Ansiedlungspolitik in Ungarn, Siebenbürgen, Galizien und der Bukowina von 1768 bis 1790“.
Weitere Informationen zur Referentin auf unserer Internetseite unter dem Menupünkt „Archiv“: 2014-02-15 „Meine Mutter würde sich freuen“ – Engagierte Diskussion über ungarischen Vertreibungsgedenktag
Márta Fata (Hg.): Migration im Gedächtnis. Auswanderung und Ansiedlung im 18. Jahrhundert in der Identitätsbildung der Donauschwaben.
Stuttgart 2013. Franz Steiner Verlag. 233 Seiten mit 18 Fotos und 2 Tabellen. Gebunden.
Preis: 44 Euro.
ISBN 978-3-515-10329-9
Zu beziehen über den Buchhandel.
Oskar Feldtänzer: Das Jahrhundert der Ansiedlung 1689-1805.
München 2006.
Band 1 der Reihe „Donauschwäbische Geschichte“.
Verlag der Donauschwäbischen Kulturstiftung. 548 Seiten. Gebunden.
Preis: 20 Euro.
ISBN 3-926276-69-X
Zu beziehen über die Donauschwäbische Kulturstiftung.
eMail: schnichels@donauschwaben.net
Haus des Deutschen Ostens
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