In Gedichten, kurzen Reportagen und Geschichten greift die Autorin Themen aus Vergangenheit und Gegenwart auf. Leni Heilmann-Märzweiler wurde 1933 als Donauschwäbin in Hodschag (Batschka) geboren. Von 1945 bis 1947 überlebte sie zusammen mit ihrer Großmutter die schwere Zeit in den Lagern Filipowo, Hodschag, Gakovo und Kruschiwl, bis ihnen die Flucht nach Deutschland gelang. Später bewirtschaftete sie mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern im badischen Kreis Sinsheim einen Bauernhof. 1980 begann sie neben ihren Aufgaben als Bäuerin mit der Schriftstellerei, um ihre Kindheitserlebnisse aufzuarbeiten und zu dokumentieren wie beispielsweise in ihrem Werk “Verlorene Kindheit”. Im Geleitwort des nun vorgelegten Buches “Nachts, wenn die Erinnerungen kommen” schreibt Josef Aufricht: “Die Donauschwäbin Leni Heilmann-Märzweiler spricht in ihren Geschichten und Gedichten nicht nur ihre Landsleute an, sondern bringt das Leben in der alten Heimat, das Ende und den Neubeginn in der neuen Heimat auch ihren heutigen Mitbürgern näher. Mit einfachen, einprägsamen Worten – teils im Dialekt, teils in Schriftdeutsch – schildert sie ihren Werdegang und die Sitten und Gebräuche der dörflichen Gemeinschaften in der Batschka/Wojwodina, wobei sie es oft an Selbstkritik und Ironie nicht fehlen lässt und einen feinen Sinn für die Tragikomik des Alltags zeigt. Selbst das schwere Los, den Überlebenskampf in den Vernichtungslagern, stellt sie nicht erbittert und anklagend dar, sondern ist beseelt von dem Gedanken der Versöhnung und des Vergebens. Hierbei schreibt sie sich auch das in der Kindheit erlittene Leid von der Seele.”
Heilmann-Märzweiler, Leni: Nachts, wenn die Erinnerungen kommen. Gedichte und Geschichte(n).
Neumünster 2011. Von Bockel Verlag. 300 Seiten.
Preis: 19,80 Euro.
ISBN: 978-3-932696-90-9.
Zu beziehen über: Von Bockel Verlag, Wernershagener Weg 50, 24537 Neumünster,
E-Post: Info@bockelverlag.de