Im Dezember 1987 erschien die achte Folge der „Mitteilungen an alle Förderer und Freunde der Donauschwäbischen Kulturarbeit“, herausgegeben von der Donauschwäbischen Kulturstiftung (DKS). Dort heißt es: „Mit der DKS soll ermöglicht werden, auf der Ebene der Volksgruppe kulturelle Vorhaben in Angriff zu nehmen, wie sie unsere aktiven Heimatortsgemeinschaften (HOG) in ihrem Bereich laufend verwirklichen.“ Dieses ehrgeizige Unterfangen konnte realisiert werden.
Wenn die Donauschwäbische Kulturstiftung am 17. Juni 2018 auf ihr 40-jähriges Wirken zurückblickt, so ist als ihre größte Leistung die 4000 Seiten umfassenden Dokumentation „Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien” zu nennen. Damit hat die DKS Pionierarbeit für die Geschichtswissenschaft geleistet. Die von 1991 bis 1995 erstellten vier Bände bilden durch zahlreiche Erlebnisberichte das Leid ab, das die Donauschwaben in Serbien und Kroatien sowie die Deutschen in Slowenien in den Jahren 1944 bis 1948 ertragen mussten. 2009 rief die serbische Regierung eine staatliche Kommission zur Aufdeckung geheimer Gräber ins Leben. Dabei wurde die Leidensweg-Dokumentation von der Kommission „verifiziert und nach Feststellung der Übereinstimmung mit den eigenen Archivdokumenten als unentbehrliche Quelle zur weiteren Forschung” übernommen worden. Band IV „Menschenverluste – Namen und Zahlen“ enthält die Namen von 60 000 Toten, die auf die jeweiligen Orte aufgeschlüsselt werden. Band III „Erschießungen - Vernichtungslager – Kinderschicksale“ liefert eine erste systematische Darstellung der Lagerinternierung sowie eine Differenzierung der Lager in örtliche Arbeitslager, bezirkliche Zentrallager und regionale Vernichtungslager.
Wissenschaftlich verdienstvoll ist zudem die Reihe „Donauschwäbische Geschichte“, die sich von der Ansiedlung bis zur Gegenwart erstreckt. Der fünfte und letzte Band befindet sich noch in Arbeit und wird voraussichtlich 2019 erscheinen.
Neben der regen publizistischen Tätigkeit führte und führt die DKS zahlreiche Vortragsveranstaltungen durch. Außerdem wurde und wird in besonderem Maße der Austausch mit serbischen Intellektuellen gepflegt.
Mehr über die DKS: www.kulturstiftung.donauschwaben.net
2018-06-06