Neues Südosteuropa-Zentrum in Tübingen

Am 6. Juli 2012 wurde in Tübingen das neu gegründete “Zentrum zur Erforschung deutscher Geschichte und Kultur in Südosteuropa an der Universität Tübingen” feierlich eröffnet. Dieses Zentrum stellt einen Forschungsverbund aus dem Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, dem Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde sowie dem Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft dar. Die vorhandenen Aktivitäten sollen gebündelt werden, ausdrücklich keine Einrichtungen und keine neuen Strukturen geschaffen werden.

Folgende vier inhaltliche Grundsätze sind für das Tübinger Zentrum bestimmend:

  • Erforschung deutscher Geschichte und Kultur in Südosteuropa in einem interethnischen Kontext
  • Interdisziplinärer Zugriff und internationale Orientierung der Forschung
  • Vorrangige Betrachtung der kulturellen Diversität, der vielfachen Migrationen und der komplexen Erinnerungen an die politisch vielfach gebrochene Vergangenheit dieser multiethnischen Region
  • Untersuchung der Gegenwart und europäischen Zukunft dieser Region

Beim Festakt waren das Land Baden-Württemberg, der Bund und die Universität hochrangig vertreten. “Die nachhaltige Forschung und Dokumentation ist von essentieller Bedeutung, wenn wir das Wissen um die deutsche Kultur und Geschichte in Südosteuropa erhalten wollen. Diese ist ein unverzichtbarer Teil unserer gesamten deutschen Geschichte und auch ein Teil unserer Identität”, betonte Reinhold Gall, Innenminister des Landes Baden-Württemberg. Den Festvortrag hielt der Historiker Prof. Dr. Joachim von Puttkamer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Titel: Südosteuropa und seine Deutschen. Grundlagen und Perspektiven der kulturhistorischen Forschung.

2012-08-20