Im WM-Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalelf befindet sich bekanntlich kein Donauschwabe. Selbstverständlich haben in der Vergangenheit einige Donauschwaben für verschiedene Länder an Weltmeisterschaften teilgenommen. Stellvertretend soll an dieser Stelle Peter Disztl erwähnt werden, der 1986 bei der WM in Mexiko für Ungarn im Tor stand, mit seiner Mannschaft allerdings schon in der Vorrunde ausschied. Die Ungarn verloren damals deutlich gegen die Sowjetunion (0:6) und Frankreich (0:3). Lediglich gegen Kanada reichte es für einen 2:0-Sieg. Disztl brachte es zwischen 1984 und 1989 auf insgesamt 37 Länderspiele. Nach der Wende spielte er zwischen 1990 und 1992 für RW Erfurt und den VfB Leipzig. Der in der Südpfalz lebende Peter Distl ist mit dem 1960 in Baja geborenen Torhüter verwandt. Er schreibt uns hierzu folgendes:
“Unser gemeinsamer Vorfahre ist der am 16.1.1771 von Seitingen-Oberflacht (Kreis Tuttlingen) ausgewanderte Michael Distel. Pétér hat noch einen Bruder László (Jahrgang 1962), der ebenfalls ungarischer Fußball-Nationalspieler war. Heute ist László Berufstrainer und Pétér Unternehmer sowie Berufs-Tormanntrainer an der Disztl-Reusch-Torwart-Schule in Budapest. Der Großvater von Pétér Disztl stammte ebenso wie mein Großvater aus Brestowatz in der Batschka. Pétérs Großvater ist aber schon in den 20/30er Jahren nach Baja übergesiedelt und hat dort geheiratet. Pétérs Mutter sprach, als mein Sohn sie etwa um 1993/95 in Baja besuchte, noch sehr gut deutsch. Sie ist eine geborene Bischof. Ich (*1942 in Doroslo-Batschka) befasse mich mit der Familienforschung und habe auch für meinen Geburtsort ein Ortsfamilienbuch der deutschen Familien (1753-1895) verfaßt.”
2010-06-17