Sehr emotional: Banat-Reise einer US-Donauschwäbin (in English)

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Liz Belcher of Merrimack, NH has embarked on a journey taking her from Merrimack, NH all the way to Banatsko Veliko Selo, Serbia (formerly Sankt Hubert/ Sveti Hubert/ Szent Hubert of the Banat). With a lot of perseverance, determination and dedication, Liz has just gotten back from a “once in a lifetime” trip to see where her “roots” began. Liz, a software engineer, is a first generation German-American, whose parents Franziska Michels and Peter Bambach came to this country in 1956 sponsored by the Lutheran church. Both of Liz’s parents were displaced from their homeland; Franziska was from Sankt Hubert in the Banat and Peter from Vrbas in the Batchka.

Kikinda

Liz’s casual interest in her genealogy really started to peak, a few years ago, as her mother entered her eighties. “As I see my mother getting older, it was important to me to record the stories, to understand what our families went through and to know how I’ve come to be here”, said Liz. Liz took to the internet and started to visit sites like: www.dvhh.org and www.banaters.com/banat/intro.html. It was then that Liz realized that the stories she had heard while growing up were more than just stories. This is the story of “my family” of “my people”. My family, like other families from this region, suffered from atrocities that you won’t find written in American history books. Liz has spent the last 3 years actively researching her mom’s side of the family and with the help of others; her research has taken her to places she never imagined. “All my life, my mom told stories of our family coming from France some 200+ years ago, from a place called Alsace Lorraine”, said Liz. Well, Liz’s research certainly has proven that to be true and was more than happy to confirm this with her mom. Liz was able to trace back one family line back to the 1700’s which is incredible considering that this remote area of the world has survived 2 World Wars, massacre’s, genocides, Communism and finally the destruction of a Dictatorship (Tito). Along this journey, she has found birth dates, marriage announcements, baptismal notices, death records going back several generations, and a few new relatives that Liz proudly calls: “cousins”.

Liz recently celebrated her 50th birthday with a trip to visit her mom’s village accompanied by her cousin Margaret Kalatschan whose mom, Marianne König is also from the same village. The journey into Serbia was easier than Liz had imagined. Liz was amazed how many people spoke English and how welcome she felt by the residents. Although the village roads were single lanes and quite slow as they were shared with cars, bicycles, tractors, and horse drawn carts, the roads were well paved. With the assistance of Marta Istvan, a Kikinda resident and Banat researcher, Liz visited the Kikinda memorial where she planted an American flag - remembering an Uncle Anton Morrang who lost his life there.

Kikinda

She was able to drive through the very same streets once traveled by her mom, aunt, grandparents, and great-grandparents. With the help of modern technology, Liz was able to call her mom via a Blackberry, standing on the very road her mom grew up on. Liz noted: “It was all surreal. There I was standing on the very road my mom grew up on, 60+years after being displaced from her homeland, speaking with her as if she were standing right there next to me. It was all very emotional”. Liz’s journey was captured with some 140 pictures and about 1.5hrs of video. Liz’s favorite picture, which hangs proudly in her home, is that of a husband and wife riding a horse drawn cart filled with corn. “That could have been me!” exclaims Liz.

Kikinda
Fotos (3): Liz Belcher – Denkmal in Kikinda

Liz hopes to visit the area, again, come fall of 2011. “I look forward to my the new friends I left behind as well the land once called home” says Liz.

Liz Belcher

Mehr zum Denkmal in Kikinda im “Archiv Serbien” unter Messe an der Gedenkstätte Kikinda

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Reisebericht von Liz (Elisabeth, Liesl) Belcher aus Merrimack, New Hampshire, USA von ihrem Besuch in ihrer Heimatstadt Banatsko Veliko Selo, Serbien (früher: Sankt Hubert/ Sveti Hubert/ Szent Hubert im Banat)

Nach vielen Strapazen, Ausdauer und Entschlossenheit kehrt Liz von ihrer “Traum-Reise” zu ihren Familien-Wurzeln zurück. Liz ist eine Software Ingenieurin der erster Generation Deutsch-Amerikaner. Ihre Eltern Franziska Michels und Peter Bambach sind 1956 mit Hilfe der Lutheranischen Kirche in die USA eingewandert.

Die Vorfahren waren aus Deutschland und Frankreich ausgewandert. Somit wuchsen in den 1930er Jahren Franziska in Sankt Hubert im Banat und Peter in Werbaß in der Batschka auf. Beide Dörfer waren damals deutschsprachige Gebiete des heutigen Serbiens. Liz hatte zunächst kaum Interesse an der Familiengeschichte, doch dies änderte sich als ihre Mutter vor einigen Jahren ihren 80. Geburtstag feierte. Liz machte Ahnenforschung zu ihrem Hobby. “Als ich meine Mutter in ihrem hohen Alter von ihren Kindheits- und Jugend- Erinnerungen erzählen hörte, wurde mir bewusst, dass ich diese Geschichten aufschreiben musste, um aufzuzeigen, was unsere Familie alles durchmachen musste, bis sie schließlich in die USA kam”, sagt Liz.

Liz  begann ihre Recherchen im Internet und besuchte u.a. www.dvhh.org sowie www.banaters.com/banat/intro.html

Sie begann zu verstehen, dass diese Geschichten, die sie nun über Jahre hinweg gehört hatte, mehr waren als nur Fantasien. Es war die Geschichte ihrer Familie; es war ihre Geschichte. Ihre Familie, so wie viele andere Familien in dieser Region, waren Opfer von Gräueltaten, die man heute nicht in amerikanischen Geschichtsbüchern finden kann. Deshalb stellte Liz die letzten drei Jahre Nachforschungen über die Familie ihrer Mutter an und lernte dabei viele Zeitzeugen und deren Nachkommen kennen. Sie besuchte Orte, von denen sie vorher nicht mal geträumt hatte.

“Seitdem ich mich erinnern kann, hat mir meine Mutter erzählt, dass unsere Vorfahren vor rund 200 Jahren aus Elsaß-Lothringen stammten”, sagt Liz. Dies wurde auch durch ihre Nachforschungen, zur großen Freude ihrer Mutter, bestätigt. Liz konnte erfolgreich die Familienherkunft bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Eine beeindruckende Vorstellung, wenn man bedenkt, dass dieser entlegene Teil Europas zwei Weltkriege, Massaker, Völkermorde und den Kommunismus erlebt hat. Auf ihrer Reise in die Vergangenheit ist Liz auf eine Vielzahl an Geburts- und Heiratsurkunden, Taufbücher sowie Todesbescheinigungen aus verschiedenen Generationen gestoßen und hat dazu noch einige bisher unbekannte Verwandte gefunden, die sie nun stolz “Cousins” nennen kann.

2010 schenkte sich Liz, anlässlich ihres 50. Geburtstages, eine Reise in den ehemaligen Wohnort ihrer Mutter. Ihre Cousine, Margarete Kalatschan, deren Mutter, Marianne König, ebenfalls aus dem gleichen Ort stammte, begleitete sie. Die Reise nach Serbien war leichter als die beiden es sich vorgestellt hatten. Beide waren positiv überrascht, dass viele der heutigen Einwohner Englisch sprechen und sie sehr warmherzig aufgenommen wurden. Aus den Erzählungen ihrer  Mutter konnte sie sich an die einfachen Verhältnisse erinnern; dies hat sich geändert und es ist moderner geworden. Obwohl der Ort geprägt ist von einfachen Nebenstraßen, die asphaltiert waren und auf denen  Autos, Traktoren, Fahrräder und Pferdekarren fuhren. Marta Istvan, eine in Kikinda ansässige Banat-Forscherin, begleitete Liz und Margarete zur Gedenkstätte in Kikinda. Dort legte sie eine US-Flagge zum Gedenken an ihren Onkel, Anton Morrang, nieder, der dort verstorben ist. Mit einem Schauern lief Liz durch dieselben Straßen, die schon ihre Mutter, ihre Großeltern und Ur-Großeltern gegangen sind. Vor dem Elternhaus ihrer Mutter hielt Liz inne und rief spontan ihre Mutter in den USA an, um ihr zu berichten, dass sie gerade an dem Ort stehe, wo sie aufgewachsen war. Liz erinnert sich: “Es war alles so surreal. Ich stand an der
selben Stelle, an der meine Mutter vor über 60 Jahren aufgewachsen war und ich sprach mit ihr am Telefon, als ob sie direkt neben mir stünde. Wir waren beide sehr bewegt.”. Zum Abschluss ihrer Reise bringt Liz über 140 Fotos sowie 1,5 Stunden Videomaterial nach Merrimack mit.
Ihr Lieblingsfoto hängt bereits an ihrer Wohnzimmerwand: Ein Ehepaar auf einer Pferdekutsche, die mit Mais beladen war. Das hätte ich sein können”, sagt sie lächelnd und plant bereits für den Herbst 2011 ihre nächste Reise nach Serbien. “Ich freue mich darauf, meine neuen Freunde wiederzusehen und das Land, das einmal die ‚Heimat’ meiner Mutter war”, meint sie glücklich.

2011-01-08